Die Jugendtrendstudie 2025 des Instituts für Generationenforschung unter der Leitung von Dr. Rüdiger Maas , welcher bereits Interviewpartner bei einem unserer Mynd!Talks war, bietet einen tiefgehenden Einblick in die Lebensrealität junger Menschen in Deutschland. Über 5.600 Personen im Alter von 15 bis 30 Jahren wurden befragt, ergänzt durch qualitative Interviews, um die Einstellungen und Sorgen der Generation Z umfassend zu erfassen.
Zwischen Zukunftsangst und Orientierungslosigkeit
Die Studie zeigt, dass viele junge Menschen in einem Klima der Unsicherheit aufwachsen. Überforderung, Zukunftsängste und ein Gefühl der Desorientierung prägen ihren Alltag. Besonders auffällig ist die Angst vieler junger Frauen vor Männern im öffentlichen Raum – keine der Befragten fühlt sich dort völlig sicher.

Politische Polarisierung und Vertrauensverlust
Ein weiteres zentrales Ergebnis ist die politische Spaltung innerhalb der Generation Z. Während junge Frauen tendenziell linke Positionen vertreten, neigen junge Männer eher zu rechten Ansichten. Das Vertrauen in politische Institutionen ist gering, viele empfinden die Demokratie als veraltet. SozialeMedien sind für 62 % der Hauptinformationsquelle in politischen Fragen, was die Gefahr von Desinformation erhöht.
Arbeitswelt im Wandel: Erwartungen und Ängste
In Bezug auf die Arbeitswelt zeigt die Studie, dass die Generation Z flexible Arbeitszeiten und eine bessere Work-Life-Balance fordert. Die traditionelle 40-Stunden-Woche wird zunehmend in Frage gestellt. Gleichzeitig besteht eine weitverbreitete Angst vor Jobverlust durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz. Die Generation wünscht sich mehr Wertschätzung und transparente Kommunikation von Führungskräften.
Digitale Überforderung trotz hoher Affinität
Obwohl die Generation Z als digital affin gilt, berichten viele über eine zunehmende digitale Erschöpfung. Soziale Medien sind allgegenwärtig, doch 19 % der Befragten fühlen sich nach längerer Nutzung schlechter, während nur 28 % positive Effekte verspüren. Mehr als die Hälfte fordert ein Mindestalter von 16 Jahren für die Nutzung sozialer Medien.
Fazit: Eine Generation zwischen Herausforderung und Hoffnung
Die Jugendtrendstudie 2025 zeichnet das Bild einer Generation, die mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert ist – von politischer Unsicherheit über Veränderungen in der Arbeitswelt bis hin zu digitaler Überforderung.
Und dabei geht es nicht nur um „deren“ Zukunft, es geht auch um „unsere“ Zukunft! Die Themen, Sorgen und Trends, die diese Generation betreffen, gehen alle etwas an – nicht nur die jungen Menschen selbst. Denn:
- Die Generation Z ist die kommende Arbeitskraft, Wählerschaft und gesellschaftliche Stimme.
- Ihre Einstellungen und Wünsche prägen zukünftige Politik, Wirtschaft und Kultur.
- Ihre Unsicherheiten sind ein Spiegelbild gesamtgesellschaftlicher Herausforderungen.
Dennoch zeigt die Studie auch, dass Engagement und aktive Teilhabe das Wohlbefinden steigern können. Es liegt an Politik, Gesellschaft und Wirtschaft, die Bedürfnisse dieser Generation ernst zu nehmen und entsprechende Rahmenbedingungen zu schaffen.

Quelle: generation-thinking.de
Hinweis: Die vollständige Jugendtrendstudie 2025 ist über das Institut für Generationenforschung erhältlich.